Jugendfeuerwehraktionstag am 16.05.2015 |
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An einem heißen Samstag im Mai war es wieder soweit: die Jugendfeuerwehr Elpersdorf trat um 9 Uhr am Feuerwehrhaus an, um auch dieses Jahr wieder am Aktionstag teilzunehmen.
Nachdem die Hennenbacher Jugend später eingetroffen war, konnte zum ersten Einsatz mitten im Dorf auf dem Grundstück von Frau Hammerbacher ausgerückt werden. Das gerade in dieser Jahreszeit durchaus realistisch aufgezogene Szenario sah einen Grillunfall mit drei Verletzten vor. Feuer war außerdem beim Stallungsgebäude „ausgebrochen“, dessen sich die Hennenbacher annahmen. Währenddessen befassten sich die Elpersdorfer mit der Rettung der Verletzten, die daraufhin mit äußerster Sorgfalt von der Jugend des Roten Kreuzes betreut wurden, sodass sich die Feuerwehr dem Löschen des Grills widmen konnte.
Die Übung verlief tadellos und vor allem lernten die jungen Einsatzkräfte an diesem Tag mehr als einmal, wie wichtig die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Rettungsdienste im Ernstfall ist.
Doch es blieb nicht viel Zeit sich auszuruhen. Unterdessen waren auf dem Grundstück von Erwin Sichermann in Dautenwinden zwei Autos ineinander „gefahren“. Nachdem die Fahrzeuge mit Keilen gesichert worden waren, sodass sie nicht mehr weg rollen können, wurde mit professionellem Gerät der Weg für das Rote Kreuz frei gemacht. Die Heckscheibe und rechte Seitenscheibe musste eingeschlagen werden, sodass die Sanitäter die „Verletzten“ befreien und vor Ort erstklassig versorgen konnten. Nun übernahmen die Hennenbacher und die Elpersdorfer Jugendlichen jeweils eines der Unglücksautos und durften sie kräftig einschäumen. Wie schon bei der ersten Übung hatte die Scheune auf dem Grundstück vor lauter Schreck auch Feuer gefangen und musste ebenfalls gelöscht werden.
Nun durften die Einsatzkräfte in ihre wohlverdiente Mittagspause ziehen. Viel Zeit hatten sie aber nicht, um sich die Weißwürste, Wienerle und Brezen schmecken zu lassen. Schon um kurz nach 13 Uhr ging es weiter zum nächsten „Einsatz“ – diesmal ganz anderer Art. Es ging zum Spalierstehen an die Kirche, wo einer der Elpersdorfer Feuerwehrler Hochzeit feierte.
Erst gegen 14:20 Uhr traf dann die Ansbacher Jugend ein, um gemeinsam die nächste Übung abzuhalten. Auf dem Gelände des Großbauern Schwab hatte sich ein „Betriebsunfall“ bei der Getreidetrocknungsanlage mit Funkenschlag, einem Brandausbruch und Verletzten ereignet. Die Ansbacher sollten vom Löschweiher in Dombach im Loch Wasser fördern, die Elpersdorfer kamen ihnen mit einer in Rekordzeit gelegten 400 m langen Schlauchleitung entgegen. Außerdem wurde sogleich mit der Suche nach Vermissten begonnen. Drei Trupps der Ansbacher und Elpersdorfer gingen in die stockdunkle Maschinenhalle und retteten die Verletzten. Einen von ihnen fanden sie in einem 1,60 m tiefen und 8 m langen dunklen Schacht. Die Verwundeten wurden auf Tragen geschnallt und nach draußen gebracht, wo sie dann professionell von der Jugend des Roten Kreuzes versorgt wurden. Dann ereilte die jungen Einsatzkräfte die Nachricht, dass noch ein weiterer Angestellter vermisst wird. Geordnet in Trupps wurde die Suche auf dem großen Grundstück fortgesetzt, bis jemand aus einem Silohaufen die Spitzen von Gummistiefeln herausragen sah. Die Ansbacher Jugend begann sofort damit, ihn mit den Händen auszugraben. Als sie ihn jedoch herausgezogen hatten und dem Roten Kreuz übergeben wollten, erklärten diese ganz pragmatisch: „Der ist leider schon tot.“ – er stank ja auch bereits ziemlich unangenehm.
Nach diesem Großeinsatz ging es zur Feuerwache in Ansbach, wo schon Gyros mit Pommes Frites auf die fleißigen Jugendlichen wartete. Bis zum Beginn der Abendübung dauerte es nun eine ganze Weile. Gegen 20 Uhr wurde der letzte „Einsatz“ auf dem Freigelände hinter den Tennishallen in Ansbach bestritten. Die Hennenbacher, Ansbacher, Elpersdorfer und Bernhardswindener Feuerwehren sowie die Jugend des Technischen Hilfswerks und des Roten Kreuzes waren vor Ort. Verschiedene Stationen sind vorbereitet worden. So fanden die Elpersdorfer ein kleines Feuer vor, das sie mit dem 600 l –Tank des Autos löschen konnten und kümmerten sich um glühende Blechpuppen, die mit einer Decke gerettet wurden.
Außerdem war ein Autounfall passiert. Nach deren Befreiung konnte die Verletzte wieder den geübten Händen des Roten Kreuzes übergeben werden.
Gegen 21:30 Uhr war der letzte Einsatz beendet und es folgten das große Aufräumen und die Besprechung des Erlebten.
Beim abschließenden Fazit schnitten vor allem die Übungen am Vormittag und der Großeinsatz bei Familie Schwab sehr positiv ab. Sie bestachen durch ihr realistisches Szenario und die einwandfreie Organisation.
Der Jugendleiter der Elpersdorfer fand ausschließlich lobende Worte für seine Truppe und freute sich über die schöne Zusammenarbeit mit den anderen Jugendwehren und dem Roten Kreuz.
An dieser Stelle geht nun noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, die diesen Jugendfeuerwehr Aktionstag auch in diesem Jahr wieder möglich gemacht haben. Ohne die Begeisterung von Familie Hammerbacher, Herrn Sichermann und Familie Schwab, die uns alle sofort ihre Unterstützung zusicherten, hätte der Tag so nicht stattfinden können!
Einer der Jugendfeuerwehrler freute sich an diesem Abend außerdem noch ganz besonders über einen Anruf. Während der Einsätze muss er ungeheuer zupackend und engagiert gewesen sein, sodass er es vor Hitze nicht mehr aushalten konnte und seiner Jacke prompt ein paar Stunden Urlaub in Ansbach gönnte. Dank des guten Teamgeistes der Truppe fand aber alles (und jeder) wieder seinen Weg nach Hause.
Alles gegeben, gelöscht, gerettet und viel gelernt haben heute: Jason Braun, Kevin Brüning, Andreas Hickl, Maxi Kaiser, Lisa Müller, Stefan Pfahler, Johannes Scheiderer und Sarah Zwätz. Mit dabei waren außerdem Thomas Popp, Andreas Daum und Peter Weiß.
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